In Memoriam KS Ruthilde Boesch ( 9. Januar 1918 in Braunau am Inn, † 20. Januar 2012 in Wien)

Wien-Zürich, 22.Jänner 2012                                          Danke Edita für den Link auf Deiner Homepage

geschrieben von Alessandro Cipriano (André)…. Quelle Alessandro Cipriano

KS Ruthilde Boesch, Echo eines Sängerlebens

KS Ruthilde Boesch, Wien
KS Ruthilde Boesch, Wien

Gewidmet von Ihren Schülern, Alessandro (André) Cipriano (Tenor), Marelize Gerber (Sopran) und Chapa Ginder (Sopran)….

Herzlichst…für Frau Kammersängerin und Ihre Familie, Christian, Wolfgang, Florian und die ganze Familie. Ihr Alessandro-André

Ein kleines Tagebuch mit Erinnerungen an eine unvergessliche Zeit. Ein Leben für und mit der Musik. Jeder von uns dreien hat seine Geschichte mit Frau Kammersängerin, und wir haben auch viele gemeinsame Geschichten erlebt. Marelize, Chapa und ich haben einander immer in den Stunden zugehört und vieles unternommen. Wir schwärmen noch heute davon, wie toll die Zeit war. Hier erzähle ich meine Zeit, die schönste Zeit meines Lebens in Wien 1994-2005. Gemeinsame Momente, sind bildlich, (Wachau) etwas weiter unten festgehalten. Seit eh und je gehört Wien zu meinem Leben und ich freue mich ganz speziell, ab heuer 2012 mit meinem neuen Projekt  “Wenn die Maske Fällt” noch näher mit Wien verbunden zu sein. Denn es ist ein echtes, Wiener Projekt. www.wenndiemaskefaellt.com

Ich danke Gott, dass er mir den Weg nach Wien zeigte und ich Frau Boesch gefunden habe. An Ihrem 94. Geburtstag, am 9. Jänner 2012, durfte ich noch mit ihr reden, das ist ein schönes Geschenk. In meinen Studienjahren war ich unter meinem ersten Namen tätig, ich war ihr André:) zu Alessandro wechselte ich erst 2008. Meine Geschichte

Autogramm_Karte_Ruthilde_Boesch_1951
Autogramm_Karte_Ruthilde_Boesch_1951

Frau Kammersängerin war eine faszinierende Persönlichkeit, eine Dame der Gesellschaft, eine fantastische Sängerin und Lehrerin. Wir nehmen leise Abschied und werden uns immer an unsere Frau Kammersängerin erinnern. Was wir heute können, haben wir ihr zu verdanken. Ihre Gesangsstunden waren immer sehr intensiv und lustig, ihre Technik einzigartig, ihr Humor und besonders ihr Lachen hat uns stets motiviert. Ihre Geschichten, die sie uns aus ihrer Karriere erzählte, waren einfach fesselnd. Frau Boesch hatte ein schönes und erfülltes Leben, in ihrem langen Leben hatte sie sehr viel gesehen und erlebt. In Frieden ist sie nun von uns gegangen, im Kreise ihrer Liebsten.. im Alter von 94 Jahren. Die vielen internationalen Schüler haben sie bis ins hohe Alter jung gehalten. Ihre Familie war stets wichtig in ihrem Leben und der Zusammenhalt war sehr eng. Wir trauern mit der ganzen Familie und der lieben Helena, die gute und treue Seele des Hauses Mercier-Boesch. Unsere Frau Kammersängerin findet ihre verdiente Ruhe auf dem Grinzinger Friedhof und wir wissen sie in guten Händen. Jemand der auf sie aufpasst.

(Alessandro) Ich habe all die Jahre in Wien 1994-2002 die Frau Kammersängerin verehrt und war stolz, dass ich bei ihr studieren durfte.  Unser aller Vorbild war (ist) natürlich unsere Edita Gruberova, die auch bei Frau Kammersängerin studierte. Edita war für sie wie eine Tochter. Edita ein Vorbild, wie man mit Disziplin und Fleiss es weit schaffen kann. Frau Boesch erzählte uns viele Geschichten, wie sie mit Edita all die Jahre arbeitete, es war einfach spannend. Es war und ist für uns noch heute so, dass wenn wir Edita auf der Bühne sehen, es ist als würde Frau Kammersängerin vor uns stehen, denn Edita setzt die gelernte Boesch-Technik 1:1 um, auch heute noch…und so kann man weiterlernen indem man Edita zuhört und zuschaut. Ich hatte schon das Vergnügen mit Edita bei ihr Zuhause in Zürich zu singen, da ich sie persönlich gut kenne. Das war eine Erfahrung die man nie vergisst. (Lang nach dem Studium wohl verstanden).

Die Technik der Kammersängerin war perfekt für leicht, lyrische und Koloraturstimmen. Mit Anfängern hatte sie nie gearbeitet,  man musste schon ein gewisses Niveau besitzen, um bei ihr studieren zu dürfen. Nach einem Vorsingen wurde man angenommen oder nicht. Sie war sehr direkt, man kann sich vorstellen, dass sie tausende Anfragen hatte, denn sie war als Pädagogin weltbekannt.

Die Anfänge….1993

Als ich zu ihr kam, das vergesse ich nie. Es war ein Sonntag 1993. Ich hatte die Tage zuvor eine Gesangsstunde bei meinem alten Lehrer in Zürich, als ich eine Sängerin im unteren Stock hörte die bei seiner Frau eine Korrepetitionsstunde hatte. Sie hatte einen wunderschönen Sopran und ich fragte meinen Lehrer, wer diese Sängerin sei.

Er antwortete: „Die Nathalie aus Zürich studiert bei der Lehrerin der weltbekannten Edita Gruberova in Wien.“ Ich merkte mir das. Ich kam nach Hause und recherchierte gleich und besorgte mir ein paar Informationen und die Telefonnummer. Ich war sehr aufgeregt und rief sie am nächsten Tag an. Ich erzählte, dass ich ein Sänger sei und ich ihr gerne vorsingen würde. Zu der Zeit wusste ich noch nicht genau, in welche Stimmgattung ich gehörte, da mein Lehrer nur das Bariton-Repertoire mit mir einstudierte, ich aber  immer ein Tenor sein wollte. Mein Instinkt sagte mir das, zuhause sang ich immer im oberen Register.

Die Frau Boesch sagte, sie könne mich noch spontan reinnehmen, man stelle sich das vor, an einem Sonntag! Ich fuhr nach Wien für das Wochenende  und am Sonntag kaufte ich einen grossen Blumenstrauss an der Kärntnerstrasse in Wien..als Dank. Mit dem Taxi bin ich dann zum Haus der Frau Boesch gefahren, ich war sehr aufgeregt. Die gute Helena öffnete die Türe und brachte mich ins Musikzimmer. Der Pianist sass schon am Flügel. Kurze Zeit danach betrat die Frau Kammersängerin den Raum. Eine Erscheinung-so schön, ich hatte den grössten Respekt. Wir unterhielten uns zuerst und danach fragte sie, was ich gerne singen würde. Ich fing an mit der Arie des Don Ottavio, Dalla Sua Pace. Nach dem Vorsingen meinte sie nur, ein schöner lyrischer Tenor, da holen wir aber noch 50% mehr raus. Ich wusste gleich, da bin ich bei der richtigen Lehrerin angekommen. Ich bin jemand der schnell lernt und Gesagtes direkt umsetzten kann, das meinte auch Frau Boesch. Ich bedankte mich und Frau Boesch meinte, sie würde sehr gerne mit mir arbeiten, ich soll mich doch melden.

Zurück in Zürich bei meinem noch Lehrer. Ich merkte, dass die Gesangsstunden mit der Frau Kammersängerin mich vorwärts brachten, weil sie fliessender mit den Sängern arbeitete und nicht viel dazwischen redete, wie mein Lehrer. Frau Boesch liess die Sänger singen und arbeitete mit Zeichensprache und wenn nötig, unterbrach sie direkt und erklärte, was nicht gut war.

Ich wusste nicht, wie ich es meinem Lehrer beibringen sollte, dass ich eigentlich nicht mehr bei ihm studieren wollte. Da war ich noch jung und wollte ihn nicht verletzten, so arbeitete ich noch ein ganzes Jahr mit ihm, aber heimlich mit der Technik der Kammersängerin, er merkte es nicht mal. Ich hatte vielleicht 20 Minuten mir Frau Boesch gearbeitet, wusste aber noch alles, was sie mir sagte, auch ein Jahr danach. Nach einem Jahr trennte ich mich dann von meinem Lehrer und studierte von nun an mit Frau Kammersängerin. Gleich nach der ersten Stunde meinte sie nur, es sei unglaublich, wie ich mich noch an alles erinnern kann, was sie mir in der doch kurzen Stunde beibrachte. So fing unsere Arbeit an für viele Jahre. Ich hatte wirklich grossen Respekt.

Sie lobte mich immer für meinen Fleiss und mein Talent, sie war sehr direkt und machte uns nie etwas vor. Man wusste einfach, woran man war und dass man sehr viel lernt.

Als ich das Stipendium der Armin Weltner Stiftung durch den ehem. Intendanten des Zürcher Opernhauses  Alexander Pereira (ein Wiener) erhalten hatte, meinte er nur, es sei gut, dass ich bei Frau Boesch studiere, da kann nichts schief gehen. ….

Der wienerischste Schweizer den ich kenne…

Durch das Studium in Wien entwickelte sich die Liebe zum Wienerlied und zur Operette. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit ein Wienerlied richtig mit Charme zu interpretieren, mit richtigem Wiener-Akzent, dem richtigen Walzer-Rhytmus  und der Liebe zum Wort. All das war am Anfang nicht so. Ich habe mit Frau Boesch hart an der richtigen Wiener Intonation gearbeitet, wie bei (Glaser’l oder Gasser’l) es war nicht leicht am Anfang. Bei jeder Passage, wenn wieder so ein Wort kam, schaute sie mich währenddem ich sang mit grossen Augen an und da wusste ich, jetzt hört sie genau zu, und als dann die Stelle kam, musste ich einfach nur noch lachen und sie auch. Aber nach einiger Zeit beherrschte ich es und so gehörte das Wienerlied und die Operette zu meinem Leben. Einmal besuchte uns Frau Kammersängerin mit ihrem Mann Réne in Zürich, es war ein Geschäftstermin, den sie bei einem Freund von mir hatte. Ich holte sie dann ab und nahm sie mit zu einer Probe. Mit meiner Korrepetitorin Denette Whitter spielten wir einige Wienerlieder und Operetten. Wien Wien nur du allein, mit echtem Wiener Schmäh….sie meinte nur, Bravo! das habt ihr gut gemacht, den richtigen Walzer Rhytmus mit der nötigen Verzögerung die es dazu braucht. Man bedenke, Frau Whitter kommt aus Texas, arbeitet aber seit vielen Jahren an internationalen Opernhäuser als Korrepetitorin. Das war auch ein Moment, der immer in Erinnerung bleibt. Das Programm “Rendez Vous in Vienna”  mit meinen Wiener-Musikern ist seit eh und je  der Frau Kammersängerin gewidmet.

Rendez Vous in Wien, Wiener Lied und Operette von Alessandro Cipriano (Tenor)
Rendez Vous in Wien, Wiener Lied und Operette von Alessandro Cipriano (Tenor)

Sie meinte einst:Du bist der wienerischste Schweizer, den ich kenne“. Das war ein schönes Kompliment, auch wenn ich nur zur Hälfte Schweizer bin. Denn in meinem Herzen bin ich seit vielen Jahren ein Wienerkind.

So lernte ich Frau Boesch kennen und erinnere mich noch heute genau an jedes Detail. Heute teile ich diese Erinnerungen mit meinen ehemaligen Mitstudentinnen, Marelize und Chapa in Wien oder auch mit der Pianistin Mariko (Wien), die uns stets bei den Stunden begleitete. Frau Boesch bleibt in unserem Herzen. Jedes Mal, seit all den Jahren, wenn ich über Frau Boesch und Wien rede, leuchten meine Augen. Alle Leute, die mich gut kennen, wissen das und sehen die Dankbarkeit, die ich ausstrahle.  Es geht nicht nur mir so, ich weiss das von vielen anderen ehem. Studenten|Innen und natürlich auch Edita, das erzählt sie auch bei jedem Interview.

Der Keckserl-Schrank im Musikzimmer…

Ruthilde Boesch, Kammersängerin, Wien
Ruthilde Boesch, Kammersängerin, Wien

Frau Boesch war immer sehr grosszügig und liebenswert, sie hatte immer etwas zu naschen in ihrem Schrank, der im Musikzimmer stand. Wenn man die Türe öffnete, grunzte ein kleines Schweinderl …als Mahnung, dass man nicht zu viel davon isst. Ich hörte immer von der ersten bis zur letzten Stunde den Mitstudenten zu, weil man davon viel lernte. Oft hatte Frau Kammersängerin Besuch, der uns während der Stunde zuhörte. Die meisten Studenten..waren Soprane…es gab nur 2 Tenöre, mich und Martin aus Bayern, der sein Studium leider aufgab. So war ich der Hahn im Korb. Die gute Helena verwöhnte mich stets mit Eierspeisen und Mehlspeisen; so sass ich oft in der Küche und plauderte gerne mit Helena.

Ja, mit Frau Boesch war es immer sehr unterhaltsam. Nach den Stunden war ich müde aber sehr zufrieden, schwierige Passagen wurden mit einer kurzen Geschichte oder einem Witz von Frau Kammersängerin aufgelockert und so ging es munter wieder weiter. Sie hatte viel Humor. Unterrichten war ihr Leben, bis ins hohe Alter hatte sie oft bis zu 8 Studenten am Tag, wenn nicht mehr. Das hat sie jung gehalten. Viele Jahre während den Sommermonaten lebte sie mit ihrem Mann Réné in Korsika, in Campile, wo sie zuerst Urlaub machte und danach unterrichtete. Als Student konnte man eine Meisterklasse besuchen, ein bissl Urlaub geniessen und am Schluss gab es immer ein Abschlusskonzert in der Kirche. Es war sehr bekannt, dass Frau Boesch dieses Event organisierte. . Es war eine tolle Zeit. Hier auf dem Bild von rechts: Ich, Frau Boesch, Anna Kouri aus Athen, Genia Kühmeier u.v.a.

Meisterklasse in Korsika, Campile.KS Ruthilde Boesch | Alessandro (right)
Meisterklasse in Korsika, Campile.KS Ruthilde Boesch | Alessandro (right)

Die Wachau…

Sie hat uns auch zum Einkaufen mitgenommen oder ist mit uns ausgefahren, mit Chapa, Marelize und mir. Siehe die Bilder  (Wachau)…Ich, Chapa und Marelize fuhren mit Frau Boesch nach Dürnstein in die Wachau. Frau Boesch fuhr mit dem Wagen, das war 1999 da war sie 81 Jahre alt. Das vergessen wir nie. Auf der Autobahn überholte sie einen Lastwagen, der ihr einfach zu langsam fuhr, wir schauten uns nur an und kicherten, es war einfach zu komisch!!! Sie lud uns zu Kaffe, Kuchen und Marillenschnaps ein. Ihre Studenten kamen aus der ganzen Welt und so gab es auch mal einen Griechisch-Wiener Heurigen nach der Stunde bei ihr zuhause oder wir gingen zum Heurigen (Mayer) in Döbling, verwöhnten uns kulinarisch und sangen mit den Musikern die schönsten Wiener Lieder. In all den Jahren gab es viele solche Momente.

KS Ruthilde Boesch, 1999 einen Ausflug in der Wachau AT mit Ihren Studenten Alessandro Cipriano, Chapa Ginder und Marelize Gerber
KS Ruthilde Boesch, 1999 einen Ausflug in der Wachau AT mit Ihren Studenten Alessandro Cipriano, Chapa Ginder und Marelize Gerber
Kammersaengerin Ruthilde Boesch in der Wachau mit Alessandro Cipriano, Marelize Gerber und Chapa Ginder
Kammersaengerin Ruthilde Boesch in der Wachau mit Alessandro Cipriano, Marelize Gerber und Chapa Ginder
Kammersaengerin Ruthilde Boesch in der Wachau mit Alessandro Cipriano, Marelize Gerber und Chapa Ginder beim Marillen-Schnaps!
Kammersaengerin Ruthilde Boesch in der Wachau mit Alessandro Cipriano, Marelize Gerber und Chapa Ginder beim Marillen-Schnaps!

Die schönsten Erinnerungen an eine liebenswerte und grosszügige Frau Kammersängerin. Danke für alles.

Liebe Frau Kammersängerin, wir (Alessandro, Marelize, Chapa) werden Sie immer in unseren Herzen tragen und Sie werden uns allen sehr fehlen. Gott segne und behüte Sie….Alessandro, Chapa und Marelize

Vita, KS Ruthilde Boesch

KS Ruthilde Boesch, & Prof. Wilhelm Loibner, Rezital
KS Ruthilde Boesch, & Prof. Wilhelm Loibner, Rezital

Musetta’s Walz (La Bohème )

Quando me’n vò soletta per la via, La gente sosta e mira E la bellezza mia tutta ricerca in me, ricerca in me Da capo a pie’ … Ed assaporo allor la bramosia sottil che da gl’occhi traspira e dai palesi vezzi intender sa Alle occulte beltà. Cosi l’effluvio del desio tutta m’aggira, felice mi fa, felice me fa! E tu che sai, che memori e ti struggi Da me tanto rifuggi? So ben: le angoscie tue non le vuoi dir, non le vuoi dir so ben!!

Ruthilde Boesch ist in Mödling aufgewachsen. Nach ihrer Schulzeit studierte sie Gesang an der Wiener Musikakademie u. a. bei Fritzi Lahr-Goldschmied, Alfred Jerger, und Judith Hellwig. Zur Vervollkommnung ihrer Stimme absolvierte sie Meisterkurse bei Helene Wildbrunn und ein intensives Rollenstudium bei dem viel umjubelten Mozartdirigenten Josef Krips.

Von 1945 bis 1971 war die Sopranistin, deren Hauptbedeutung auf dem Fachgebiet der Koloratursoubrette zu suchen ist (Kutsch/Riemens 1987, Sp. 298), Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Dort wirkte sie in insgesamt 387 Auftritten und in nicht weniger als 38 verschiedenen Rollen mit. Mit Vorliebe verkörperte die Künstlerin die wichtigsten Partien des Mozartfachs: Königin der Nacht und alternierend die Papagena (Die Zauberflöte), Susanna (Die Hochzeit des Figaro), Blondchen (Die Entführung aus dem Serail), Despina (Cosi fan tutte) etc. Hervorzuheben sind noch ihre Rollen der Cloe in Pique Dame, der Olympia in Hoffmanns Erzählungen, der Zerbinetta in Ariadne auf Naxos sowie der Luciete in Die vier Grobiane, um nur einige der vielen zu nennen. 1949 sang sie bei den Festspielen in Salzburg unter Wilhelm Furtwängler in der Die Zauberflöte, im gleichen Jahr bei den Bregenzer Festspielen die Blondchen in Die Entführung aus dem Serail.

Ruthilde Boesch trat auf fast allen großen Bühnen dieser Welt auf. Zahlreiche Konzerte und Gastspiele führten sie u.a. durch Europa, in die USA, den Nahen Osten, nach Australien, Süd- und Nordamerika sowie Japan (wo sie eine Zeit lang lebte), begleitet von ihrem Ehemann, dem Staatsoperndirigenten Prof. Wilhelm Loibner. Mit ihm zusammen machte sie fünf Welttourneen.

1968 wurde sie zur österreichischen Kammersängerin ernannt.

Nach Beendigung ihrer aktiven Karriere widmete sich die erfahrene Sängerin, deren Liebe auch der Operette galt, der Lehrtätigkeit. Als Gesangspädagogin hat sie Geschichte geschrieben. Zu ihren Schülern zählten beispielsweise: (allen voran) Edita Gruberová sowie Edith Mathis, Eva Lind, Alessandro Cipriano, Genia Kühmeier, Theresia Aranowski, Marika Lichter, Sewan Salmasi, Ute Ziemer, Arno Raunig, Sandra Schwarzhaupt, Katerina Sokolova-Rauer, ihr Sohn Christian Boesch und ihr Enkelsohn Florian Boesch.

Ruthilde Boesch ist Mutter von zwei Söhnen.

Österreichische Kammersängerin (1968)

Ehrenring der Wiener Staatsoper

Silbernes Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

Discographie

  • La Boheme
  • Die Zauberflöte
  • Der Schauspieldirektor
  • Die Frau ohne Schatten
  • Eine Nacht in Venedig
  • Die Fledermaus
Echo eines Sängerlebens, KS Ruthilde Boesch
Echo eines Sängerlebens, KS Ruthilde Boesch

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